Bosnien- Herzegowina- alles was man für die Reise wissen muss

Von Bosnien-Herzegowina hatten wir ehrlich gesagt überhaupt keine Vorstellung. Eigentlich lag es nur günstig auf unserem Weg von Montenegro nach Kroatien. Aber wir sind froh, dass wir diesen Stopp eingelegt haben. Auch wenn wir natürlich keine Experten für dieses Land nach ein paar Tagen sind.

Alles was man vor der Reise wissen sollte

  • besuche die Weltkulturerbe Stadt Mostar nicht als Tagesausflug, sondern plane 1 bis 2 Übernachtungen ein
  • das vergangene Kriegsgeschehen ist allgegenwärtig, in fast allen Häusern sieht man noch Einschusslöcher
  • stelle dich auf schlechte Straßen- wir waren dankbar für ein großes Auto
  • die Landschaft ist eher rau und etwas eintönige, überall siehst du weiße Berge und viele Ziegen
  • Mostar ist die sonnenreichste Stadt des Landes
  • es besteht die Gefahr durch Landminen beim Verlassen befestigter Wege
Bosnien
die rauen Berge

Informationen über die Bosnien Reise

Das Land besteht aus der Region Bosnien im Norden 80 % und der Region Herzegowina im Süden.

1992 stimmten in Bosnien und Herzegowina bei einem Referendum 99,4 % für eine staatliche Unabhängigkeit. Die serbischen Vertreter erkannten das nicht an. Deshalb kam es 3 Jahre lang zum Bosnien Krieg, der insgesamt etwa 100.000 Todesopfer forderte.

Allgemeine Infos zu Bosnien

Einwohner: 3,3 Millionen Menschen

Religion: 50 % sind Moslem, 30 % sind römisch katholisch

Hauptstadt: Sarajevo

Glücksindex: Platz 65 von 157 (Deutschland Platz 24) https://worldhappiness.report/ed/2024/

Pro Kopf Einkommen: 10000 Euro ( Deutschland 50000)

Währung In Bosnien-Herzegowina zahlt man mit der konvertiblen Mark KM.

Kartenzahlung ist oft nicht möglich, auch nicht in der Unterkunft.

Wenn dein Aufenthalt nicht zu lang dauert, kannst du durchaus auch mit Euro bezahlen. Allerdings nicht mit Münzen kleiner als 1 Euro und das Wechselgeld erhältst du immer in Landeswährung. Auch an der Mautstelle.

Sprache Hier wird bosnisch, serbisch und kroatisch gesprochen. Aber die meisten können ziemlich gut englisch. Auf den Schildern findest du immer auch kyrillische Schrift.

Visum + Einreise Zur Einreise brauchst du deinen Pass, da Bosnien nicht in der EU ist. An den Grenzübergängen von Montenegro und Kroatien musst du also durch die Passkontrolle.

Beachte! Keine Anhalter mit über die Grenze nehmen. Bei illegaler Einreise droht Gefängnis.

Für den Aufenthalt bis zu 90 Tagen benötigen wir kein Visum. Es kann sein, dass du nachweisen musst, dass du über Mittel in Höhe von 75 Euro verfügst. Geht auch per Kreditkarte.

Sim Bosnien-Herzegowina ist nicht in unserem Roaming enthalten. Also empfehlen wir wieder eine E-Sim zu benutzen und im Vorfeld zu aktivieren z.B. Airolo. Um zur Unterkunft zu gelangen, kann man die Google Maps Route vorher starten- funktioniert dann auch ohne Internet. In den Unterkünften und Restaurants gibt es überall WLAN.

Impfung empfohlen sind die Standardimpfungen Diptherie, Polio, Tetanus… und Hepatitis A und B, sowie FSME bei Langzeitaufenthalten.

Reisezeit

Die beste Reisezeit ist Mai bis September bei 20 bis 26 Grad. April und Oktober eignen sich mit 10 bis 17 Grad aber auch. Im Winter fallen die Temperaturen auch unter 0 Grad.

Wir waren Ende September unterwegs, wo es 20 Grad hatte und sehr angenehm war.

hier waren wir im Oktober baden

Tipps wie du die perfekte Reisezeit findest?

Anreise nach Bosnien-Herzegowina

Mit dem Flugzeug

Von Deutschland aus kannst du 4 Zielflughäfen anfliegen.

In die Hauptstadt Sarajevo im Südosten des Landes (von hier kannst du dann auch nach Serbien und Montenegro) bekommst du einen Direktflug von Köln, Memmingen und Stuttgart. Von den meisten anderen deutschen Flughäfen kannst du Sarajevo mit einem Zwischenstopp erreichen.

Mostar, 2h vom kroatischen Dubrovnik entfernt im Südwesten, erreichst du von fast allen deutschen Flughäfen mit Zwischenstopp in Belgrad. (Oder du fliegst nach Dubrovnik oder Split und fährst von dort weiter.)

Tuzla im Nordosten wird von Memmingen und Dortmund direkt angeflogen.

Und Banja Luka im Nordwesten erreichst du mit einem Direktflug von Baden-Baden, Memmingen und Dortmund und sonst mit Zwischenstopp in Wien oder Belgrad.

Wie du den perfekten Flug findest.

Anreise mit dem Auto

Vom Süden Deutschlands aus kann man den Norden des Landes in 10-12 Stunden erreichen. Das spart Flugkosten und Mietwagenkosten. Für uns wäre das allerdings zu weit.

Anreise mit dem Bus

Flixbus fährt von verschiedenen Städten in Deutschland in verschiedene bosnische Städte. Von München kommt man z.B. in 11 Stunden nach Banja Luka.

Transport im Land

Wir hatten uns wieder einen Mietwagen geliehen. Wir kamen von Kroatien, weswegen wir auch 125 Euro extra bezahlen mussten, damit wir das Auto auch im nicht EU Ausland fahren durften. Bei der Einreise mussten wir natürlich durch die Grenzkontrolle, aber das ging relativ zügig.

Tempolimit: innerorts 50 km/h, außerorts 80 km/h, Autobahn 130 km/h

Promillegrenze: 0,3

Maut: muss man auf einigen Teilstrecken um Sarajevo und Mostar bezahlen

zu beachten: die Straßen sind nicht unbedingt intakt, weshalb wir froh waren ein höheres Auto zu fahren

Autounfall: Es geht zwar nicht gerade chaotisch zu, aber voraus schauend fahren ist absolut angebracht, zumal der Verursacher des Unfalls eventuell mit Gefängnis bestraft werden kann.

Unterkunft in Bosnien-Herzegowina

Wir hatten unsere Unterkunft in Mostar. Zuerst haben wir geschwankt zwischen einem Apartment nahe der Altstadt mit grandiosem Blick auf die berühmte Brücke der Stadt- Guest House Goa Mostar.

Blick vom Guest House auf die berühmte Brücke

Wir haben uns dann aber für die günstigere Version entschieden. 10 Gehminuten von der Altstadt entfernt, auch direkt am Fluss gelegen, hatten wir ein Apartment, das für 4 Personen Platz bietet, geräumig ist und eine kleine Küchenzeile hatte. Parken war inklusive und die Unterkunft bietet einen Pool. Es war alles nicht besonders neu, aber alles sauber und ordentlich und preislich unschlagbar. Apple Line Apartments

Essen in Bosnien- Herzegowina

Die Küche ist stark durch die Geschichte des Landes geprägt. Sie enthält Einflüsse der Türken, der Mittelmeerküche, aber auch von Österreich und Ungarn.

Fleisch steht absolut im Mittelpunkt, egal ob Rind, Schwein oder Schaf. Gekocht, gegrillt, gebacken oder wie der berühmte Schinken luftgetrocknet. Wie auch in anderen Balkanländern gehört über offenem Feuer gegrilltes Lammfleisch zu den Spezialitäten des Landes.

Fleisch spielt meist die Hauptrolle

Frühstück

Zum Frühstück gibt es entweder nur Tee oder Kaffee und dazu ein süßes Stück oder aber ein riesiges ausgiebiges bosnisches Frühstück nach dem du stundenlang satt bist.

Es gibt Brot und süße Aufstriche, Wurst und Käse, Oliven, Gemüse, Obst, Nüsse und Datteln, Eier in jeder Form und etwas süßes darf auch nicht fehlen.

Dazu trinkt man Tee. Am Ende des Frühstückes lässt man sich noch einen traditionellen bosnischen Kaffee schmecken.

Mittag

Zum Mittag essen Einwohner gern Burek– Blätterteig, der mit Hackfleisch, Kartoffeln oder Spinat und Frischkäse gefüllt ist.

Mittag oder Abendessen

Als Vorspeise bestellt man den oben erwähnten Schinken, aber auch eine Meze Platte mit verschiedenen Wurst und Käsespezialitäten, Salzgurken und oft Eiern.

Meze Platte small

Cevapcici– Hackfleischröllchen, die mit viel rohen Zwiebeln und Ajvar serviert werden und als Beilage Pommes oder Pita Brot.

Ajvar– ist eine feste Sauce aus Paprika und Aubergine, die gern zu Fleischgerichten gereicht wird. Oft muss man es separat bestellen.

Dolma– sind mit Lamm und Fleisch gefüllte Weinblätter, manchmal aber auch gefüllte Zwiebeln oder Paprika.

Empfehlen können wir in einer Konoba zu essen. Früher nur Weinkeller, kam irgendwann jemand auf die Idee Gläser auf der Straße auszuschenken und ein anderer kam auf die Idee dazu etwas zu essen zu reichen. Heute gibt es in einer Konoba meist traditionelle leckere Gerichte.

Das sind die Highlights

Sicher hätten wir bei einer längeren Reise noch mehr Highlights gefunden. Hier sind unsere Top 3.

1. Mostar

Diese Stadt ist Unesco Weltkulturerbe und hat eine bezaubernde Altstadt mit ihrer berühmten Brücke Stari Most. Die vielen kleinen Gassen mit Geschäften und Restaurants lohnen auf jeden Fall einen Besuch.

Hier geht´s zum Mostar Beitrag.

2. Kravica Wasserfälle

Vielleicht weißt du schon, dass wir von Wasserfällen besessen sind. Falls nicht hier geht´s zu unseren Island Beiträgen ->

Wir hatten eigentlich keine großen Erwartungen an die bosnischen Wasserfälle. Aber wieder einmal hat die Natur uns gezeigt, wie wundervoll sie ist. Eigentlich können wir gar nicht sagen, wie viele Wasserfälle es eigentlich waren. Aber es war einfach bezaubernd. Und das man darin schwimmen konnte, war ein riesen Bonus obendrauf.

Hier geht´s zu unserem Beitrag ->

3. Bosnisches Frühstück

Es war natürlich klar, dass es wieder etwas Kulinarisches in unsere Highlights geschafft hat.

Das bosnische Frühstück, wie oben beschrieben, war für uns definitiv ein Highlight. Nicht nur weil es reichlich war und sehr lecker, wir lieben es einfach rum zu futtern und viele verschiedene Schüsseln auf dem Tisch zu haben. Also ganz nach unserem Geschmack.

Wir können also absolut empfehlen mindestens einmal bosnisch zu frühstücken. Unsere Empfehlung findest du im Mostar Beitrag.

Fazit Bosnien- Herzegowina

Wie hat es uns nun gefallen? Wir hatten nur ein paar Tage Zeit. Im Nachgang wären wir gern länger geblieben und hätten gern noch mehr vom Land gesehen.

Die Menschen waren etwas reservierter, als in Montenegro. Das Land ist in Infrastruktur und Renovierungen nach dem Krieg auch noch nicht ganz so weit, wie seine Nachbarländer. Deshalb wirkt es etwas ärmlicher und die vielen Einschusslöcher in den Häusern führen einem vor Augen, dass der Krieg hier noch nicht lange vergangen ist. Hier haben wir uns dann auch erstmals intensiv mit dem Jugoslawienkrieg auseinander gesetzt.

Bosnien- Herzegowina war recht günstig und die Weltkulturstadt Mostar lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Und auch die Kravica Wasserfälle waren echt beeindruckend. Vielleicht besuchst du sie einfach auf einem Tagesausflug in 2h von Split oder Dubrovnik.

Uns hat das Land in jedem Fall mit vielen Gedanken beschäftigt. Ob wir wieder kommen? Wer weiß.

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