Sardinien-alles was man wissen muss

Sardinien- die Karibik Europas. Hat die Insel diesen Titel verdient?

In meinem Leben vor Sven (kaum vorstellbar, dass es das gab :)) habe ich bereits auf Sardinien gearbeitet. Damals bereiste ich Sardinien im März und ich konnte mich an tolle Strände wie Stintino und an die schöne Stadt Alghero erinnern.

Da Sardinien die Karibik Europas genannt wird und das völlig zu Recht, wusste ich, dass es Sven sicherlich gut gefallen wird und die Temperaturen versprachen einen Badeurlaub. Also nichts wie los.

Was man vorher wissen soll

Allgemeine Informationen über Sardinien

Lage

Sardinien, die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, gehört zum 190 km entfernten Italien und liegt nur 12 km südlich von Korsika. Die Insel ist ca. 270 km lang und 145 km breit.

Unsere Route

Von Isola Rosso aus haben wir den gesamten Norden erkundet, bevor es auf einen kurzen Abstecher nach Alghero ging. Danach sind wir die Ostküste Richtung Süden entlang gereist und haben viele schöne Strände besucht. Zum Abschluss haben wir die Hauptstadt Cagliari angeschaut.

Unsere Stationen: schwarz – Unterkünfte I blau- Tagesausflüge

Einwohner

Sardinien hat 1,6 Mio. Einwohner (Italien 60 Mio.)

Hauptstadt

Cagliari befindet sich mit 150 000 Einwohnern ganz im Süden

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Sprache

Die sardische Sprache gibt es zwar noch, aber es wird italienisch gesprochen, bis auf Alghero im Nordwesten, dort spricht man Katalan.

Meistens funktioniert englisch ganz gut, aber in den Unterkünften und Restaurants war es wirklich von Vorteil ein bisschen italienisch zu können, vor allem bei den Vorträgen zur Mülltrennung 🙂

Währung

Hier bezahlt man in Euro– also für uns einfach zu rechnen.

Reisezeit Sardinien

Juni bis August sind wirklich sehr warm und die Insel ist mit Touristen gefüllt. Mir persönlich wäre es wahrscheinlich zu heiß. Die Sarden sagen, man sollte die Insel im Frühjahr besuchen, da dann alles so schön blüht. Die Temperaturen betragen dann bereits über 20 Grad, aber zum Baden ist das Meer noch zu kalt. Zum Wandern wäre diese Zeit aber ideal.

Wir waren Ende September/ Anfang Oktober auf Sardinien und hatten noch 24 bis 29 Grad und das Meer war wunderbar warm.

Einstellen musst du dich bei Sardinien auf jeden Fall auf jede Menge Wind. Es gibt viele verschiedene Winde, besonders im Norden der Insel. Wir haben z. B. den Mistral von Frankreich aus kommend erlebt, der 3 Tage sehr stark wütete, aber warm bleibt es trotzdem.

Anreise Sardinien

Mit dem Flugzeug kannst du von Deutschland aus nach Alghero im Westen, Olbia im Nordosten oder Cagliari im Süden fliegen. Die Flüge sind im europäischen Vergleich meist nicht günstig und der Mietwagen ist auf der Insel auch nicht gerade billig. Ohne Auto wird Fortbewegung allerdings sehr schwierig, wenn auch nicht unmöglich.

Die zweite Möglichkeit ist es vom Festland aus, z.B. von Genua mit der Fähre nach Olbia überzusetzen, das dauert ca.11 Stunden und ist auch nicht im Sonderangebot, aber du hast dafür dein eigenes Auto dabei. Mir dauert das aber viel zu lang 🙂

Anflug auf Olbia

Was du vor deiner Reise nach Sardinien wissen solltest

Unsere Tipps sind sicherlich nicht überlebenswichtig 🙂 Aber wir finden es immer ganz gut einige Eigenarten bereits im Vorfeld zu kennen, dann kommt man schneller zurecht.

1. Italienisch

Es wäre wirklich sehr von Vorteil etwas italienisch zu sprechen. Im Restaurant hat der Service oft nur italienisch gesprochen und auch in unseren Ferienwohnungen konnte der Host kein Englisch. Da man in einer Wohnung viele Erklärungen bekommt, war das nicht immer ganz einfach. Wie z.B. bei unserem nächsten Tipp.

2. Mülltrennung

Wir Deutschen denken ja, wir sind super im Mülltrennen, aber die Sarden stehen uns da in nichts nach. In jeder Ferienwohnung gibt es verschiedene Eimer für:

  • Papier+Tetrapack+Karton
  • Glas+Büchsen
  • Plastik-darf aber nur in einen transparenten Sack
  • Restmüll und Organic-das auch in einer speziellen Tüte entsorgt wird.
  • Dazu bekommt man dann gleich den Müllkalender aufgedrückt, denn jeder Müll muss einmal pro Woche an den Straßenrand gestellt werden. Fragt nicht, wie ich das alles auf Italienisch verstanden habe:)
Mülltrennung sogar am Strand

3. Bettwäsche und Kaution

Wie in Dänemark ist hier die Bettwäsche auch nicht im Wohnungspreis enthalten und wie in Dänemark ist sie hier auch sehr teuer. Zwischen 10 und 20 Euro pro Person schlagen auch bei 2 Wochen zu Buche. Aber wer wie wir immer 5 verschiedene Unterkünfte bereist… Da kommt schon einiges zusammen.

In manchen Ferienwohnungen muss man bei der Ankunft eine Kaution in bar hinterlegen- 100 bis 200 Euro, die man dann bei der Abreise zurück bekommt.

4. Parken

Parken kostet fast überall, in Städten, in kleinen Orten und am Strand. Bei 50 Cent bis 3 Euro pro Stunde kommt da ganz schön was zusammen. Am Strand bleibt oft keine andere Chance, aber in den Städten reicht es manchmal 2 Nebenstraßen weiter nach einem kostenfreien Parkplatz zu suchen.

Meist muss man zum Ziehen des Parkscheins sein Nummernschild eintippen- beim Mietwagen also am besten ein Foto machen.

Bezahlen am Strand

5. Verkehr und Wildschweine

Der Verkehr war teilweise wirklich gewöhnungsbedürftig. Die Straßen sind meist recht eng und die Sarden kommen einem auf dem Mittelstreifen entgege. Besonders in Kurven muss man darauf achten.

Auch beachten solltest du die Wildschweine, die überall auf Sardinien einfach so rum laufen. Ob im Wald, am Strand oder mitten auf der Straße, sie können zu einem echten Problem werden. In meinem Leben vor Sven haben wir im Nordwesten der Insel tatsächlich mal eins mit dem Auto erwischt, kein so großer Spaß 🙂

Wildschweine mitten am Strand

6. Tanken

Wie in den meisten südlichen Ländern gibt es die Möglichkeit Self Service oder betanken lassen, letzteres kostet ca. 20 Cent mehr pro Liter.

Mietwagen auf Sardinien

7. Stintino

An diesem tollen Strand im Nordwesten der Insel gibt es im Sommer einiges zu beachten. Zum Schutz der Natur dürfen nur 1500 Menschen täglich an diesen Strand. Dafür muss man sich im Vorfeld registrieren, am besten machst du das schon zu Hause. Und man muss eine Strandmatte dabei haben, damit man mit dem Handtuch nicht so viel Sand abträgt. Die kannst du aber bei einem der Strandverkäufer kaufen.

8. Essen

Zum Frühstück nimmt man meist einen Kaffee (Espresso) und ein Cornetto im Stehen am Tresen.

Mittag gegessen wird ab 12:00 und die Restaurants schließen gegen 14:30 Uhr. Restaurants liegen preislich etwa auf deutschem Niveau.

Abendessen gibt es meist erst ab 20:00 Uhr. Häufig wird nicht beim Kellner, sondern an der Kasse am Eingang bezahlt, auch in Restaurants.

Wie wäre es mit einer Weinkellerführung?

Eine absolute Empfehlung von uns ist in einem Agriturismo zu Abend zu essen. Mama kocht dort ca. 10 Gänge sardisch und incl. Wein, Wasser, Kaffee kostet das Ganze nur ca. 35-45 Euro pro Person. Unbedingt vor reservieren.

Absolute Empfehlung: Agriturismo+La+Capanna

Natürlich kannst du selbst kochen, dazu können wir auch den Einkauf in einem Agriturismo empfehlen, wo du Käse, Wein, Öl und meist auch Obst oder Gemüse bekommst. Am Straßenrand gibt es außerdem Stände, die frisches regionales Obst und Gemüse anbieten. Das Angebot im Supermarkt hält sich da eher in Grenzen.

Hier geht´s zum Beitrag, wo du alles über das Essen erfährst->

9. Netzabdeckung

Eine absolute Katastrophe. Roaming nutzt nicht wirklich, wenn man fast auf der ganzen Insel kein Netz hat und wenn dann nur sehr schlechtes. Auf 4G hofft man vergeblich. Das WLAN in vielen Unterkünften war auch eine Katastrophe. Vielleicht ist das für dich nicht so wichtig, für uns ist es aber mittlerweile relevant.

Highlights auf Sardinien

1. Alghero

Die schönste Stadt Sardiniens ist einen absoluten Besuch wert.

Auf der Stadtmauer spazieren, durch die Altstadt schlendern, Kirchen besuchen, am Hafen entlang laufen, eine Kleinigkeit essen und sich einfach treiben lassen. Ob morgens, bevor die Touristen kommen oder abends, wenn die Stadt in das warme Licht der Laternen getaucht wird, einfach eine schöne Stadt mit beeindruckender Geschichte.

2. Costa Paradiso

Der Name ist Programm. Im Norden liegt dieser tolle Küstenabschnitt. Du kannst mit dem Auto durch das gleichnamige Feriendorf fahren und am Spiaggia Li Baietti parken.

Dann läufst du den Schildern in Richtung Spiaggia di Cala Li Cossi nach und genießt die unglaubliche Aussicht, die roten Felsen und wenn du willst den tollen Strand am Ende des Weges (nach ca. 20 min.).

Absolut empfehlen können wir hier den Sonnenuntergang zu verbringen, die Farben sind einfach unbeschreiblich.

3. Strände

Den Namen „Karibik Europas“ hat Sardinien völlig zu Recht. Wir haben vermutlich 20 Strände gesehen und alle waren unbeschreiblich. Türkisblaues klares Wasser, heller, feiner Sand einfach unglaublich schön.

Hier kommst du zu den Top Stränden->

4. La Maddalena

Dieses wunderschöne Inselarchipel im Nordosten der Insel ist unbedingt einen Abstecher wert.

Mache eine Bootstour im La Maddalena Archipel.

Bei schönem Wetter solltest du auf jeden Fall eine Bootstour zu den verschiedenen Inseln des Archipels ab Palau buchen. Auch ein Besuch der Hauptinsel Maddalena und eine Radtour von Maddalena bis auf die Nachbarinsel Caprera können wir dir ans Herz legen. Einer von unseren 3 Lieblingstagen auf der Insel.

5. Ein Boot leihen

Das hatten wir vorher noch nie gemacht, aber besonders Sven hat das wahnsinnig Spaß gemacht. Mir wird ja immer schlecht 🙂

In Cala Gonone oder Santa Maria Navarese kannst du dir ein Motor Schlauchboot für einen Tag leihen und das ganz ohne Führerschein. Damit kannst du dann die Küste entlang shippern und an den abgelegenen Stränden anhalten. Ein aufregender Tag.

Hier kommst du zur Bootstour in Cala Gonone.

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