In manchen Ländern gibt es Dinge, die man am besten schon vorher wissen sollte. Wenn man sie nicht weiß, wird es sicher trotzdem eine coole Reise, aber wenn man sie vorher weiß, wird die Reise etwas leichter.
Nicht in allen Ländern ist es so, dass es anders als in Deutschland abläuft, aber in Island definitiv.
Deshalb haben wir dir diese Liste zusammengestellt.
1. Alles rund ums Thema Auto
Allrad oder nicht Allrad, das ist hier die Frage
Wir haben uns lang gefragt, ob wir ein Auto mit Allrad wirklich brauchen.
Nach der Reise gibt es von uns ein klares: DEFINITIV.
Es ist durchaus möglich Island mit einem normalen Auto und auch mit einem Kleinwagen zu bereisen. Vorallem spart das natürlich Budget.
Aber wir für uns sind sehr froh über unsere Allrad Entscheidung. Zum einen ist es das größere, also auch höhere Auto. Das hat sich für uns einfach sicherer angefühlt. Außerdem sind außer der Ringstrasse nur sehr wenige Straßen geteert, man könnte auch durch leichte Bachläufe fahren und man wird nicht so durch gerüttelt.
Wir würden uns das nächste Mal wieder für den Allrad entscheiden.
Übrigens waren wir sehr froh, dass unsere Mietwagenstation nicht direkt im Terminal war, denn die Schlangen vor den SIXT und den Europcar Schaltern im Flughafen waren extrem lang.
Versicherung und Schafe
Noch nie mussten wir soviel Kaution hinterlegen. 2500 Euro wurden auf der Kreditkarte geblockt. Das muss man im Vorfeld wissen, damit der Kreditrahmen hoch genug ist. Wir mussten das vor der Reise anpassen lassen.
Die Versicherung kommt in den meisten Fällen nicht auf für Schäden durch: Schafe, verzogene Türen durch Wind, Wasserschäden wegen Bachdurchquerung, Benutzung verbotener F- Straßen und einigem anderen.
Im Schadensfall kann es sein, dass man die Summe der Reparatur bei Rückgabe des Fahrzeugs erstmal cash vorstrecken muss.
Ich hab also völlig neurotisch bei jedem Schaf Sven angeschrien und auch ohne Wind immer die Tür sehr fest gehalten 😊
Roadtrip
Die Ringstraße allein hat eine Länge von 1300 km. Mit vielen tausend kleinen Abstechern kommen gerne 2500 km zusammen.
Beachte das bei deiner Planung. Auch, dass du vermutlich eher mit 50 km/h, statt mit 90 durch das Land fährst und somit die Distanzen deutlich länger dauern. Wir waren z.B. an einem Tag für 380 km fast 6 Fahrstunden unterwegs. Außerdem haben wir zwar überall gelesen, dass man ständig anhält, weil sich einem etwas tolles bietet und man deshalb mehr Zeit einplanen muss, ABER man hält gefühlt alle 500 m an und verweilt dann dort gerne mal ne halbe Stunde. Die tausend kleinen Abstecher waren also nicht übertrieben. 😊
Überall liest man, dass Tankstellen nicht so häufig sind. Aber wir hatten eigentlich keine Probleme. Nur zwischen Myvatn und Egilsstadir war es etwas dürftig, aber Google Maps zeigt einem ja Tankstellen an.
Tanken
Getankt wird dann auch mal mitten im Nirgendwo ohne Menschen in der Nähe. Wenn man rausgefunden hat, wie der Tankdeckel zu öffnen geht 😊, sucht man sich einen Betrag zum Tanken an der Zapfsäule aus und tankt. Keine Sorge, dass du einen zu hohen Betrag aussuchst, wenn der Tank voll ist, wird auch nur diese Summe abgerechnet.
Apps
Mit der Apps https://safetravel.is/ bist du immer informiert über die wetterbedingte Sperrung verschiedener Straßen.
Google Maps hingegen ist auf Island leider kein zuverlässiger Partner. Wenn du wie gewohnt ein Ziel ein gibst und dich dann auf die Strecke verlässt, kann es zum einen sein, dass Straßen gesperrt sind und du dann Umwege fahren musst.
Oder dass du wie wir am Canyon im Osten leider auf der falschen Flussseite landest, was sehr ärgerlich war. Da wir die fehlenden zusätzlichen 2 h dann nicht mehr übrig hatten und auf ein besonderes Ziel unserer Reise verzichten mussten. Unser Tipp- folge Google Maps, aber wenn ein Straßenschild dein Ziel zeigt, folge immer dem Schild!!!
Maut und Parken
Beim Mietwagenverleih wird dir gleich gesagt, dass Tunnelmaut über dein Kennzeichen läuft. Als Tipp können wir mitgeben- schau nach, wieviel länger die Strecke ohne Tunnel wird. Bei uns war das in Akureyri der Fall. Die Maut war 10 Euro- für uns wäre das 3 mal nötig gewesen und die Strecke ohne Tunnel war nur 10 min. länger. Das haben wir zum Budgetsparen gern in Kauf genommen.
Parken: In Städten wie Reykjavik und Akureyri muss man häufig für das Parken zahlen, aber auch dort gibt es kostenfreie Bereiche. Manchmal muss man auf Parkplätzen an Highlights zahlen, wie z.B. am Svartifoss im Süden. Zahlen nicht vergessen!!!
2. Wie du beim Essen sparen kannst
Tankstellen
bieten oft eine günstigere Alternative sich Frühstück oder auch einen Burger oder ein Tagesessen zu besorgen.
Beitrag: Alles über das Essen in Island
Trinkwasser
Auch wenn das warme Duschwasser etwas nach faulen Eiern riecht (wir haben das aber nicht als stark oder unangenehm empfunden) so hat Island doch Trinkwasser von guter Qualität aus dem Hahn, welches du auch in allen Restaurants… kostenfrei bestellen kannst, wenn es nicht sowieso schon auf dem Tisch oder am Tresen zur Selbstbedienung steht.
Bestellt und bezahlt wird in Kneipen und Restaurants meist am Tresen. Das spart Personal und du entscheidest, wann du wieder was bestellst.
Kaffee gibt es meistens übrigens auch kostenfrei, sogar in Banken und der Postfiliale.
Eines der typischen Essen in Island ist die Suppe. Als Meat Soup oder Fish Soup gibt es sie Mittags in der Regel mit kostenfreiem Refill.
Alkohol
Alkohol auch Bier gibt es außerhalb von Kneipen und Restaurants nur in Liquorstores und nicht in Supermärkten. Wir haben auf der ganzen Reise nur einen Liquorstore gesehen. Allerdings haben wir auch nicht aktiv gesucht. Und wir hatten keine Lust uns am Flughafen bereits einzudecken, würden das aber beim nächsten Besuch tun.
Mittags ist es im Restaurant deutlich günstiger, auch gibt es sogenannte Buffetrestaurants, da gibt es zu einem guten Preis Buffet incl. Wasser, Kaffee und Dessert.
die ganzen Hafenarbeiter gegessen
Wenn du dir eine Unterkunft mit Kochzeile oder Gemeinschaftsküche buchst, kannst du beim Essen jede Menge Geld sparen. Die Supermarktpreise sind ähnlich wie in Deutschland.
Frage immer vorher nach den Preisen, damit du nicht plötzlich 30 Euro für 2 Kaffee und 2 Stück Kuchen bezahlst 🙂
3. Was du mitnehmen solltest
Schlafbrille
Unbedingt eine Schlafbrille, im Sommer wird es fast nicht dunkel. Abends um 10 ist es noch taghell und auch nachts wird es eher nur dämmrig. Sven hatte ohne Schlafbrille definitiv Probleme.
Handtuch und Badehosen
Auch wenn in allen Unterkünften Handtücher zum Duschen vorhanden sind (wie auch Duschgel und Shampoo) brauchst du doch ein Handtuch für eventuelle Hot Pot Besuche, vor allem wenn die mitten in der Pampa zu finden sind.
Handschuhe und Mütze
Braucht man zwar nicht ständig, aber gerade an den Wasserfällen kann es durch die Gischt sehr frisch werden. Unsere klare Empfehlung also für Mütze und Handschuhe.
Regenjacke und Regenhose
Die Regenjacke haben wir sowieso immer dabei, aber die Regenhose ist auch ein klares Muss für Island. Auch wenn es nicht immer nass ist, für die oben bereits genannten Wasserfälle macht es wirklich Sinn und auch für den isländischen Wind ist sie durchaus von Nutzen. Ich hatte oft nur ne Leggins drunter, das war Temperatur technisch ausreichend, aber für den Wind war die Regenhose wirklich notwendig.
Trinkflasche
Im Zimmer, an Trinkbrunnen und Quellen kann man so überall kostenfrei Wasser auffüllen.
Alles zur Tour durch den Süden
Sonnencreme und Sonnenbrille
Unmengen Sonnencreme, zumindest für das Gesicht, die Sonne scheint oft und soweit nördlich anders als bei uns, also brav jeden Tag eincremen. Ich bin da immer ein bisschen missionarisch unterwegs 😊
Halterung
für das Handy im Auto, falls du kein Navi dazu gebucht hast, wie wir.
Was du unserer Meinung nach nicht brauchst:
Eigentlich braucht es gar keine hübschen Klamotten. Nancy hatte die ganze Zeit nur Wanderhosen und Wanderschuhe an, drunter immer meist ein Longsleeve und dazu eine Daunenjacke, Sven hatte schon mal ne Jeans an. Aber das ist auch in den meisten Restaurants völlig ok und so spart man in jedem Fall Gepäck.
4.Sprache
Alle Isländer sprechen hervorragendes Englisch und auch wenn man isländisch schlecht versteht, kann man es doch relativ gut lesen, da isländisch eine germanische Sprache ist und dem deutschen oft sehr nahe kommt.
5.Blogs für mehr Island Content
Hier wollen wir dir andere Blogs empfehlen, die mehr Lust auf Island machen:
- Blog Strand Familie
- Komm wir machen das
- Reisewut
- Blickgewinkelt
- Generation World
Falls dir noch mehr Dinge einfallen, die man vor der Reise nach Island wissen sollte, schreib es sehr gerne in die Kommentare.
In unserem Beitrag Packliste findest du noch mehr Tipps und wir sitzen jetzt schon an den nächsten Islandbeiträgen. Sei gespannt!