Tokyo- – warum man diese Stadt lieben muss?

Eigentlich finden wir Großstädte anstrengend. Viele Sehenswürdigkeiten und unendliche Menschenmengen warten auf dich. Du versuchst die ganze Stadt zu erkunden und fällst abends völlig erschöpft ins Bett. Klingt nicht gerade nach einem tollen Erlebnis.

Vor unserer Japan Reise war zwar klar, dass wir auch Tokyo besuchen werden. Allerdings hatte ich wirklich Panik davor, in einer Stadt mit 14 Mio. Einwohnern unter zu gehen.

Ich stellte mir diese Stadt zu groß, zu voll und zu chaotisch vor. Und 4 Nächte klangen wirklich zu lang.

Doch Tokyo sollte uns überraschen. Und um hauen.

Tokyo

Diese Metropole ist viel zu groß, als dass man alles ab arbeiten könnte. Deshalb braucht man es auch gar nicht erst versuchen. Zurechtfinden ist absolut unmöglich. Also rein ins Getümmel und genießen.

Anders als erwartet war in Tokyo alles völlig geordnet und strukturiert. Das erwartete Chaos blieb aus. Und nie fühlte es sich zu voll an. Was natürlich an dem Respekt und der Zurückhaltung der Japaner liegt.

Der beste Start

Diese großartige Stadt war der absolut richtige Start in unsere Reise. Beeindruckend liegen hier Moderne und Tradition immer nah beieinander. Zuerst fühlt man sich wie in der Zukunft, nur um Minuten später ins 17. Jahrhundert zurück versetzt zu werden. Eigentlich braucht man nur staunend durch die Straßen zu laufen. Dann wird man abends sehr zufrieden in sein Hotelbett sinken.

Gewohnt haben wir im Stadtteil Asakusa nordöstlich vom Zentrum. Mit der Yamanote Ringbahn konnten wir so direkt vom Tokyo Hauptbahnhof dorthin fahren. Diese Bahn verbindet in einer Stunde 29 Bahnhöfe über 35 km Ringstrecke in Tokyo. Sie ist ein guter Start für die Erkundung der Stadt.

Hier kommen jetzt unsere Erlebnisse.

Zentrum von Tokyo

Kaiserpalast

Hier wohnt bis heute die Kaiserfamilie. Direkt im super modernen Zentrum mit seinen Wolkenkratzer Büro Gebäuden findest du den Kaiserpalast. Der Eintritt ist frei und du kannst durch den schönen Garten mit See spazieren. Auch wenn der Palast jetzt nicht unbedingt zu unseren Highlights zählte.

Ginza

Stadtteil und Straße zugleich. Diese ist sonntags für den allgemeinen Autoverkehr gesperrt. Dort findest du Läden aller Nobelmarken und einige Kunstgalerien. Für unseren Geldbeutel ist diese Einkaufsstraße zwar zu teuer. Aber du kannst mit einem kurzen Abstecher hier her gut unserem nächsten Punkt verbinden.

Fischmarkt Tsukiji

5 Uhr morgens ist für uns absolut zu früh, um den Fischmarkt zu besuchen. Und nur mit Glück bekommst du einen der begehrten Plätze als Ausländer. Aber der Außenmarkt mit frischem Fisch, Lebensmitteln und vielen kleinen Restaurants hat fast den ganzen Tag geöffnet. Dort solltest du unbedingt frischen Thunfisch probieren.

Hama Rikyu Park

Direkt daneben findest du den im 17. Jahrhundert erbauten japanischen Garten. Vielleicht weißt du schon, dass ich etwas besessen von japanischen Gärten bin. Dieser hier war wirklich außergewöhnlich schön. Und für 300 Yen kannst du von 9-17:00 Uhr den Park besuchen, im Teehaus Grüntee trinken und die 300 jährige Pinie bestaunen.

World Trade Center

Wir mögen Aussichtsplattformen sehr. Die Welt von oben betrachten hat etwas erhabenes. Eine der ältesten Möglichkeiten in Tokyo ist das World Trade Center. Von 10-20 Uhr kannst du für 620 Yen die Aussicht genießen. Auf jeden Fall günstiger und weniger voll als die Konkurrenz.

Asakusa

Der Stadtteil, in dem wir eigentlich eher zufällig unser Hotel gewählt hatten. Gut mit der Yamanote Linie zu erreichen und für uns ein guter Ausgangspunkt. Direkt an der Straße gelegen, die vom Fluss bis nach Ueno führte.

Nakamise dori und Senso-Ji Tempel

Übersetzt: Straße zwischen den Geschäften. 250 m lang mit 90 kleinen Läden, führt diese Straße zum ersten Tempel unserer Reise. Vom Donnertor mit seiner großen bekannten Papierlaterne, vorbei an der 5 stöckigen Pagode zum berühmten Senso-Ji Tempel.

Das erste Mal ehrfürchtig einen Tempel zu betreten, nicht wirklich zu wissen, wie man sich verhalten muss. Erst reinigen, die vielen Räucherstäbchen, Schuhe an oder aus? Den Besuch des Tempels können wir dir wirklich ans Herz legen.

Tokyo Skytree Tower

Direkt am Fluß Sumidagawa liegt die Asahi Beer Hall. 1989 erbaut, stellt sie eine goldene Flamme auf einem Bier dar. Das Bild erklärt vielleicht, warum die Japaner es das goldenes Häufchen nennen.

Ein paar Meter weiter ist der 634 m hohe Tokyo Skytree Tower schon von Weitem nicht zu übersehen. Auch hier finden sich Aussichtsplattformen, 300 Geschäfte und leckere, günstige Restaurants in der Food Hall.

Sumo Kukugikan

Eines unserer absoluten Japan Highlights ist der Besuch eines Sumo Turniers. 3 von 6 offiziellen Sumo Wettkämpfen in Japan finden in Tokyo statt. Jeder Wettkampf dauert etwa eine Woche.

Dass wir überhaupt zufällig in einer dieser Wochen in Tokyo waren, war schon absolutes Glück. Dass es uns aber möglich war dafür Karten zu bekommen, grenzte fast an ein Wunder.

Die online Plattformen werden zuerst für Japaner geöffnet. Bis wir die Möglichkeit hatten, waren natürlich alle Karten weg. Deshalb haben wir zum ersten Mal im Leben einen Zweitanbieter genutzt und die 3fache Summe bezahlt.

Aber die Karten kamen nicht an. Auf Nachfrage wurde uns gesagt, dass sie 2 Tage vor Turnier bei uns in Deutschland landen. Aber da waren wir ja schon in Japan. Also versprach man uns, die Karten ins Hotel zu schicken. Ich trauerte bereits dem Geld nach. Aber bei Ankunft lagen die Karten an der Rezeption. Das ist Japan.

Das Turnier

Der Wettkampf war für uns völlig faszinierend. Die Halle war voll von anfeuernden Japanern und Schilder hochhaltender Kinder. Ein völlig anderes Bild von Japanern, als man es sonst zu sehen bekommt. Jeder feuert seinen Favoriten an. Sumo Kämpfer sind riesen Stars in Japan. Es gibt Bier und vieles zu essen.

Wir saßen auf Stühlen etwas weiter oben. Aber es gibt auch Karten um den Mittelpunkt auf Kissen am Boden. Der Kampf selbst dauert oft nur wenige Sekunden.

Aber die ganze Atmosphäre und die Vorbereitung auf den Kampf waren ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du unbedingt ein Turnier besuchen.

Wenn gerade kein Turnier statt findet kannst du über einen Tourenanbieter beim Sumo Morgen Training zusehen und eine Sumo Mahlzeit essen.

Ueno

Nördlich vom Zentrum und westlich von Asakusa gelegen, findest du diesen eher traditionelleren Stadtteil.

Am Bahnhof gibt es einen Markt für Gemüse und Klamotten. Man kann einen mittelmäßigen Zoo besuchen oder eines der Kunst Museen. Oder aber du besuchst den Ueno Park.

Ueno Park

Wenn auch nicht der schönste Park Tokyos, so begegnen einem hier eher Japaner, die hier spazieren, Tauben füttern oder mit einem der bunten, kitschigen Schwan Tretboote fahren.

Hier kannst du auch den Tempel Benten-do besuchen und einfach ein bisschen entspannen.

Harajuka

Wenn du am größten Pendler Bahnhof der Welt- 3 Mio. Passagiere täglich- westlich des Zentrums in Shinjuku aus der Metro steigst, kommst du nach Harajuka.

Das ist ein beliebter Stadtteil für Jugendliche, die hier ihre Cosplay Outfits präsentieren. In der Killer Street und der Cat Street gibt es krasse Modeläden. Oder du schaust einfach den verrückten Kids mit ihren wahnsinnigen Outfits zu.

Shibuya

Bekannt ist dieser Stadtteil natürlich vor allem wegen seiner berühmten Kreuzung, bei der pro Ampelphase bis zu 3000 Menschen gleichzeitig laufen. Das solltest du unbedingt mal ausprobieren. Am besten Abends, wenn die Leuchtreklame dich extrem beeindrucken kann.

Hachiko

Am Bahnhof selbst findest du das Hachiko Denkmal von 1934. Dieses wurde zu Ehren des Hundes Hachiko erstellt, der dort jeden Tag auf sein Herrchen warte, auch lange nach dessen Tod. Darüber gibt es sogar einen Hollywood Film.

Aber Shibuya hat noch mehr zu bieten.

Meiji Shrein

Durch ein hölzernes Tori kommst du zu diesem schönen Schrein, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Anschließend kannst du mit vielen Japanern den Yoyogi Park besuchen.

Yoyogi Park

Er ist der größte Park in Tokyo, der auf dem Gelände der Olympischen Spiele von 1964 liegt. Es ist der einzige Park, in dem das Betreten der Grünflächen erlaubt ist. Deshalb wird er vor allem am Wochenende gern von den Einwohnern zum Picknick genutzt.

Nächstes Mal

Eins ist völlig klar. Wir kommen wieder. Vielleicht schon im nächsten Jahr. Und auf jeden Fall bleiben wir wieder 4 Nächte. Denn diese Stadt hält noch so vieles für uns bereit.

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